Traumabehandlung

Ca 25% der Menschen, die ein traumatischen Ereignis durchleben, erkranken in der Folge an einer PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung). Ein psychisches Trauma ist eine Reaktion des Gehirns auf ein belastendes Ereignis. Eine überwältigende Menge Stress übersteigt in dem Moment die Fähigkeit des Menschen mit den Emotionen, die die Situation auslöst, umzugehen. Eine PTBS kann Folge eines einzelnen traumatischen Erlebnisses sein oder auf eine Reihe wiederkehrender Ereignisse folgen. Sie kann direkt nach dem Ereignis oder selbst Jahre später auftreten. In der Regel führt das zu einer Reihe sehr unangenehmer Einschränkungen und Konsequenzen für das Leben der betroffenen Person.

Zur Behandlung kommen verschiedene Methoden zu Einsatz: EMDR, EFT, Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, ACT (Akzeptanz und Commitment Therapie) oder die Rewind Technik.

Die Rewind-Methode

Auch in der Therapie der PTBS nutze ich einen Methodenmix aus wissenschaftlich fundierten Methoden abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse. Die Grundlage meiner Behandlung bildet in den meisten Fällen die ACT.
In vielen Fällen greife ich hier jedoch zusätzlich auf eine spezielle Methode zurück, die oftmals rasch Wirkung zeigen kann – die Rewind-Methode.

Bei der Rewind Methode wird das Gehirn dazu angeregt, das traumatische Ereignis korrekt zu verarbeiten. Diesmal aber unter solchen Umständen, die es dem Gehirn erlauben, das Ereignis unter ruhigen, entspannteren Bedingungen zu prozessieren. Das erlaubt dem Gehirn das Ereignis als eine vergangene Erinnerung abzuspeichern, zwar ein unangenehmes Kapitel des eigenen Lebens, aber kein überwältigendes mehr. Das wirkt sich oft positiv auf die Symptome einer PTBS aus.

Je nach Fall wird die Technik einmalig oder (bei mehrfachen oder jahrelangen Traumata) auch mehrmalig angewendet.

Forschungsergebnisse zur Rewind Technik

Die Forschung zum Thema ist noch jung. Eine Studie, die vom Human Givens Institut in Großbritannien durchgeführt wurde, zeigte folgende Ergebnisse:

Studiengröße: 30 Teilnehmer

  • 40% der Teilnehmer bewerteten die Rewind Technik als extrem erfolgreich.
  • 53% bewerteten sie als erfolgreich.
  • 7% schätzten sie als akzeptabel ein.

Kein Teilnehmer bewertete die Methode als Misserfolg.

  • Vor der Methode bewerteten die Klienten Ihr Wohlbefinden im Durchschnitt mit 12 (auf einer Skala von 0-50).
  • 7 bis 10 Tage nach der Behandlung war der Mittelwert 30.3 von 50.
  • 3 bis 6 Monate später war der Durchschnitt 32.2.

Das bedeutet eine Verbesserung von 167.4 Prozent gegenüber den Ausgangswerten.

Eine 4-Jahres-Studie von NOVA (Teil der Barnardo Wohlfahrt) zeigte ähnliche Resultate:

Studiengröße: 47 Teilnehmer, 57% davon ausschließlich mit der Rewind Technik behandelt.

  • 26 Teilnehmer erfüllten die Kriterien für eine PTBS.
  • Nach der Behandlung erfüllte keiner der Teilnehmer die Kriterien für eine PTBS.
  • Es wurde eine signifikante Reduktion aller Untersymptome gemessen, die mit der PTBS in Zusammenhang stehen.

(Human Givens journal Volume 14, No 4- 2007)

Mit der Rewind Technik müssen Sie nicht nochmals durch das Trauma durch

Der große Vorteil der Methode ist, dass Sie nicht noch einmal auf schmerzliche Weise durch das Trauma hindurch müssen. Das ist oft ein Grund, warum Menschen sich gar nicht erst auf eine Behandlung einlassen. Die Verarbeitung passiert auf möglichst schonende Art und Weise. Es ist für den Therapeuten nicht nötig, in Details zu gehen und zu wissen, was ganz genau passiert ist.

Einsatz bei Phobien und anderen Symptomen

Die Technik kann auch bei anderen Symptomen eingesetzt werden. So etwa bei einfachen Phobien (Tierphobien, Höhenangst etc.).
Bei Panikattacken und Agoraphobien bietet sie bevor wir mit einer kognitiven Verhaltenstherapie oder ACT starten, eine zusätzliche Möglichkeit die ersten heftigen Panikattacken, die häufig traumatische Wirkung haben zu enttraumatisieren. Auch bei einer Zwangsstörung gibt es Einsatzmöglichkeiten.

Sollten Sie an einer Behandlung interessiert sein und noch weitere Fragen dazu haben. rufen Sie mich bitte in meiner Sprechzeit (mittwochs 11:30 bis 12:30 Uhr) an oder schreiben Sie mir eine Nachricht über das Kontaktformular.